"The Devil in France"
„Der Teufel in Frankreich“, so Lion Feuchtwanger in seinem 1941 in New York veröffentlichten Bericht, war voll „höflicher Gleichgültigkeit den Leiden anderer gegenüber“.
Obwohl sie das überfüllte Lager nicht richtig versorgen konnten, unterließen es die zuständigen französischen Behörden, die Menschen auf die umliegenden Gemeinden aufzuteilen. Hinzu kamen die klimatischen Bedingungen am Fuße der Pyrenäen, das überdurchschnittlich hohe Alter der Internierten, ihre Erschöpfung nach jahrelanger Verfolgung und zehrender Fahrt sowie ihre Verzweiflung über die Gefangenschaft. Dass eine noch größere Katastrophe zunächst ausblieb, war vor allem Hilfssendungen von karitativen Organisationen und Angehörigen zu verdanken.

Aufgrund der kritischen Berichterstattung in der ausländischen Presse beauftragte das Vichy-Regime André Jean Faure mit einer Inspektion des Lagers Gurs. Ende 1941 stellte er die Zustände in rosigen Farben dar. Die dem Bericht beigefügten Fotos inszenieren sauber aufgeräumte, nur halbgefüllte Krankenstationen mit ausreichend Personal.