In der Forschung wird das Lager Gurs gemeinhin als „Internierungslager” bezeichnet, vgl. z.B. Heiko Haumann, 22. Oktober 1940. Die Freiburger Juden werden deportiert, in: Pfanz-Sponagel, Christiane u.a.: Auf Jahr und Tag. Freiburgs Geschichte in der Neuzeit, Freiburg 2015, S. 166.
Nach Karin Orth werden unter dem Begriff „Konzentrationslager“ diejenigen Lager gefasst, „die, wie Dachau, Sachsenhausen, Buchenwald oder Auschwitz, der Inspektion der Konzentrationslager (seit 1942 Amtsgruppe D des SS-Wirtschafts-Verwaltungshauptamtes) unterstanden“, vgl. Karin Orth, Die Historiografie der Konzentrationslager und die neuere KZ-Forschung, in: Archiv für Sozialgeschichte 47, 2007, S. 579, online abzurufen unter: https://zeithistorische-forschungen.de/sites/default/files/medien/material/2008-3/Orth_Konzentrationslager.pdf (letzter Aufruf: 06.12.2021).
Zivilgesellschaftliche Initiativen weisen aufgrund des verbrecherischen, vorsätzlichen Charakters der Gewalttaten in den Sammel- und Internierungslagern jedoch darauf hin, dass der Begriff „Internierungslager“ das Ausmaß der dort verübten Verbrechen verschleiere. Aus diesem Grund wird das Lager Gurs vereinzelt auch als „KZ Gurs“ bezeichnet, vgl. Meckel, Andreas: Das Vergangene ist nicht tot, es ist nicht einmal vergangen. Zustimmung, Anpassung, Gewalt und Widerstand: Freiburg unter dem Hakenkreuz, online abzurufen unter: https://www.stolpersteine-in-freiburg.de/ueber-uns/geschichte/ (letzter Aufruf: 06.12.2021).
Wie Karin Orth in ihrer Historiografie der Konzentrationslager und der neueren KZ-Forschung aus dem Jahre 2007 feststellt, steht eine vergleichende Betrachtung der Ähnlichkeiten und Unterschieden verschiedener NS-Lager noch aus, vgl. Orth, S. 598).