"Wir werden abgeholt"

An einem jüdischen Feiertag im Jahr 1940 haben Nazis deutsche Juden überfallen.

Die Juden mussten ihre Wohnungen verlassen.

Sie durften nur ganz wenige Sachen mitnehmen.

Die Nachbarn haben bei der Verschleppung zugesehen.

Das war für die Juden eine schreckliche Erfahrung.

Die Juden haben nicht gewusst

  • warum sie weg müssen
  • wohin sie kommen

Ganze Familien wurden auseinander gerissen.

 

© Förderverein Ehemalige Synagoge Kippenheim
Foto von Wilhelm Fischer, 22.10.1940

Auf dem Foto sieht man den jüdischen Jungen Kurt Salomon Maier aus Kippenheim in Baden.

Er geht gerade mit seinem Schul-Ranzen aus der Tür.

Er musste in einen Lastwagen steigen.

Die Nazis haben Kurt und seine Familie verschleppt.

Der Mann vor ihm war sein Opa.

Sein Opa konnte schlecht laufen.

Deshalb konnte sein Opa nichts tragen.

Kurt Salomon Maier hat das KZ überlebt.

Später hat er ein Buch über diese Zeit geschrieben.

Unter das Foto hat er geschrieben:

Wir werden abgeholt.

© Archive Aufbau in der JM Jüdische Medien AG Zürich
„Nach Südfrankreich verschickt“, 1.11.1940, Aufbau (New York)

Viele Juden sind in die USA geflüchtet.

In den USA gab es die Zeitung Aufbau.

Viele Juden haben diese Zeitung gelesen.

Hier sieht man einen Bericht der Zeitung.

Da heißt es:

Die Nazis wollen alle Juden aus Deutschland vertreiben.

© Bundesarchiv Berlin, R 8150/45 Bl. 132-134
Aktennotiz der Reichsvereinigung der Juden in Deutschland, 26.10.1940

1939 haben die Nazis einen Verein gegründet.

In den Verein mussten alle Juden eintreten.

Der Verein hatte den Namen:

Reichs-Vereinigung der Juden in Deutschland.

Das ist ein Brief von Otto Hirsch.

Er war auch in dem Verein.

Er wollte seinen jüdischen Mit-Bürgern helfen.

Das war sehr mutig.

Er hat gegen die Verschleppung der Juden gekämpft.

Er wollte von den Nazis wissen:

  • Wo bringt ihr die Menschen hin?
  • Was macht ihr mit den Menschen?
  • Was kann ich für die Menschen in den Lagern tun?

Die Nazis haben Otto Hirsch im KZ ermordet.

Unterstützt von jüdischen Hilfsorganisationen begann der französische Rabbiner René Kapel, der Mitglied der Résistance war, ab Sommer 1940 den Internierten in Gurs zu helfen. Einige Tage nach der Ankunft der aus Deutschland Vertriebenen inspizierte er das Lager und verfasste einen Bericht. Am 20. November wurde das Comité de Nîmes gegründet, in dem sich unterschiedliche karitative Organisationen zusammenschlossen. Es versorgte die Internierten, setzte sich aber auch für ihre Freilassung ein.<br />
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Bericht von René Kapel, 12.11.1940
© Mémorial de la Shoah, CXX-3
Unterstützt von jüdischen Hilfsorganisationen begann der französische Rabbiner René Kapel, der Mitglied der Résistance war, ab Sommer 1940 den Internierten in Gurs zu helfen. Einige Tage nach der Ankunft der aus Deutschland Vertriebenen inspizierte er das Lager und verfasste einen Bericht. Am 20. November wurde das Comité de Nîmes gegründet, in dem sich unterschiedliche karitative Organisationen zusammenschlossen. Es versorgte die Internierten, setzte sich aber auch für ihre Freilassung ein.

Bericht von René Kapel, 12.11.1940
Bericht von René Kapel, 12.11.1940
© Mémorial de la Shoah, CXX-3
Bericht von René Kapel, 12.11.1940
Bericht von René Kapel, 12.11.1940
© Mémorial de la Shoah, CXX-3
Bericht von René Kapel, 12.11.1940
Bericht von René Kapel, 12.11.1940
© Mémorial de la Shoah, CXX-3
Bericht von René Kapel, 12.11.1940

Das ist der Bericht von René Kappel.
Er war ein französischer Rabbiner.
Er hat den Juden im Lager Gurs geholfen.
Er hat mit anderen Franzosen gegen die Nazis gekämpft.
Er hat einen Hilfs-Verein für die Menschen im Lager gegründet.
Die Vereins-Mitglieder haben Briefe und Essen ins Lager gebracht.
René Kappel hat die Regierung gebeten:
Lasst die Gefangenen frei.