Gurs

Das Lager in Gurs war sehr groß.

So groß wie 100 Fußball-Felder.

Die Franzosen hatten das Lager 1939 für Flüchtlinge aus Spanien gebaut.

Das waren 15 Tausend Männer, Frauen und Kinder.

Danach mussten auch Flüchtlinge aus Deutschland in das Lager.

Unter ihnen waren viele Juden.

Die Regierung nannte sie alle:

Feindliche Ausländer.

Die Leiter vom Lager haben mit den Nazis zusammen-gearbeitet.

© Mémorial de la Shoah, CC_276a_3
Foto eines unbekannten Fotografen/einer unbekannten Fotografin, ca. 1942

Das Lager war mit Stachel-Draht gesichert.

Männer und Frauen waren getrennt.

© Staatsarchiv Stuttgart, EA 99/001 Bü 304, Nr. 14 Bild 1
Foto eines unbekannten Fotografen/einer unbekannten Fotografin, ca. 1942

Auf dem Foto sieht man eine Frau.

Sie gräbt einen Graben in den Lehm-Boden.

So fließt das dreckige Wasser nicht so schnell in die Hütten.

Das Bild ist von Charlotte Salomon.

Sie war eine jüdische Künstlerin.

Sie hatte in Berlin gelebt.

Mit 23 Jahren ist sie vor den Nazis geflohen.

Sie wollte zu ihren Groß-Eltern nach Frankreich.

Die Franzosen haben Charlotte Salomon in das Lager Gurs gebracht.

Aber sie durfte das Lager wieder verlassen.

Charlotte Salomon hat dann ein Bilder-Kunstwerk über ihr Leben gemacht.

Es heißt: Leben? Oder Theater?

Diese Worte stehen auch auf dem Rücken der Frau auf dem Bild.

Kurze Zeit später haben die Nazis Charlotte Salomon wieder verhaftet.

Die Nazis haben Charlotte Salomon in einem KZ ermordet.